Interview | Einwilligungsfreie Web-Analyse

Die durchschnittliche Einwilligungsrate auf Websites liegt gerade mal bei 17%, wenn das Consent Banner rechtskonform gestaltet ist, also mit gleich gestalteten Buttons und Ablehn-Möglichkeit auf der obersten Ebene. Darüber hinaus verfälscht der Consent die erfassten Daten dramatisch, denn die Einwilligungsraten weichen im Durchschnitt je nach Herkunftsquelle um 28 Prozentpunkte ab. Damit kann ein Marketer nicht mehr unterscheiden, ob eine Kampagne viele Konversionen wegen hoher Einwilligungen oder wegen einer guten Kampagnen-Leistung gebracht hat. Die Folge: Für die Web-Analyse bricht die Datenbasis zusammen und die verbliebenen Daten sind aufgrund der Verfälschung wertlos. Eine Lösung für beide Probleme, also Datenverlust und Datenverfälschung, bietet hingegen Consent-unabhängige Web-Analyse.

Ja, eine aussagekräftige Web-Analyse ohne jedwede Einwilligungspflicht (Opt-in Pflicht) ist möglich. Hierzu müssen im Wesentlichen drei Voraussetzungen erfüllt werden:

Erstens dürfen keine US-Tools eingesetzt werden, durch die personenbezogene Daten in die USA transferiert werden. Da hilft es auch nicht, wenn die IP-Adresse vor der Speicherung gekürzt wird, Nutzer dem Transfer zustimmen oder Standardvertragsklauseln abgeschlossen werden (siehe https://www.datenschutzkonferenz-online.de/media/oh/20211220_oh_telemedien.pdf).

Zweitens dürfen nach dem TTDSG keine Cookies und ähnliche Technologien für das Tracking eingesetzt werden, durch die Informationen auf dem Endgerät des Nutzers gespeichert oder auf bereits dort gespeicherte Informationen zugegriffen wird. Einwilligungsfrei ist hingegen die Verarbeitung von Web-Analyse-Daten, die automatisch via Browser übertragen werden, so die Aufsichtsbehörden in der neuesten Orientierungshilfe.

Drittens dürfen keine Lösungen eingesetzt werden, die die Daten nicht in mildester Form für den Zweck verarbeiten, also die Daten etwa auch vom Anbieter genutzt und über andere Websites hinweg zusammengeführt oder mit soziodemografischen Daten angereichert werden, wie es bei Google Analytics der Fall ist. Dies hat der Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit sehr deutlich gemacht: "Wer Angebote einbindet, die wie zum Beispiel Google Analytics rechtlich zwingend eine Einwilligung erfordern, muss dafür sorgen, von seinen Websitenutzern eine datenschutzkonforme Einwilligung einzuholen."

Bei etracker Analytics werden standardmäßig alle drei Bedingungen erfüllt, sodass auf eine Einwilligung verzichtet werden kann.

Ja, denn eine Consent-freie Web-Analyse kann alle Besuche und dazugehörige Interaktionen einschließlich Kampagnenherkunft und Konversionen ermitteln. Einziger Wermutstropfen ist, dass keine Besucher-Wiedererkennung an Folgetagen möglich ist; hierfür wird eine Einwilligung zum Setzen von Cookies benötigt. Alle Besuchs-bezogenen Erkenntnisse sind davon aber nicht betroffen: Wie viele Besuche hat es gegeben? Was sind die Top-Inhalte auf der Website? Wie navigieren Nutzer über die Website? Welche Kampagnen führen zu welchen Konversionen? Wo steigen Nutzer aus? Wie lange verweilen und scrollen sie? Und vieles mehr. Bei etracker Analytics ist der Cookie-lose Modus Standard. Es sind keinerlei extra Konfigurationen oder Anpassungen notwendig. Optional lassen sich Cookies bei Einwilligung auch aktivieren und entsprechende Funktionsaufrufe in Consent Management-Lösungen anbinden.

Sowohl die Konversionsmessung über Google Analytics als auch über das Google Ads Tag sind nur mit Einwilligung möglich. Die Konversionsmessung kann mit datenschutzfreundlichen Lösungen aber auch ohne Einwilligung rechtskonform erfolgen. Ebenso lassen sich die Konversionsdaten automatisch zu Google Ads hochladen und ermöglichen somit weiterhin eine Steuerung nach Bestellungen oder Umsatz - und das 100% datenschutzkonform.

Es gibt auch Open-Source-Lösungen für Web-Analyse, die datenschutzfreundlicher sind als Google Analytics. Hierbei gilt es zu beachten, dass der eigene Betrieb nicht unerhebliche Aufwände verursachen kann, insbesondere wenn dies ausfallsicher redundant geschieht. Außerdem können kostenpflichtige Features auf Dauer scheibchenweise zu sehr teuren Lizenzkosten führen. Die sehr einfache Datenbank-Technologie kommt zudem schnell an ihre Grenzen bei Traffic-stärkeren Webseiten. Und die Technologie bedingt einfache, starre Reportings. Analysten, die nicht nur sehr einfaches KPI-Monitoring betreiben, haben häufig wenig Freude daran. Zu guter Letzt ist die Frage, ob ich als Kunde gegenüber Aufsichtsbehörden und Gerichten im Zweifel tatsächlich die Einhaltung von DSGVO und TTDSG belegen kann. Denn Verantwortliche müssen im Rahmen ihrer Rechenschaftspflicht aus Art. 5 Abs. 2 DSGVO nachweisen, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten rechtmäßig erfolgt. Daher hat etracker das aufwändige Prüfverfahren des Datenschutz-Gütesiegels der eprivacy GmbH durchlaufen und nachweislich erfolgreich abgeschlossen. Damit ist die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Anforderungen und der rechtskonforme einwilligungsfreie Einsatz von unabhängigen Experten bestätigt.

Jetzt Demo anschauen und Überblick gewinnen über die intuitive Oberfläche und vielen Reporting-Funktionen anhand eines realen Shops.

Olaf Brandt, Diplom-Kfm., hat seinen beruflichen Werdegang in internationalen Softwarehäusern genommen. Seit 2008 ist er bei der etracker GmbH tätig. Hier hat er zunächst maßgeblich den Vertrieb mit aufgebaut, verantwortete anschließend das Produkt Management und wurde 2015 in die Geschäftsführung berufen. Als Experte für Web-Analyse und Datenschutz sieht er es als seine Mission, mit seinem Team innovative Lösungen zu entwickeln, die das Maximum aus den Datenschatz der Kunden herausholen und zwar 100% datenschutzkonform. Hierbei stehen nicht nur große Unternehmen in seinem Fokus, sondern auch kleinere und mittlere Website-Betreiber, die von der Einfachheit der Produkte profitieren.