Interview | Data driven E-Commerce

1. Warum ist idealo als Preisvergleich auch Datenlieferant für Händler?

Mit monatlich rund 16 Millionen Besuchern und 42 Millionen Besuche gehört idealo zu den beliebtesten deutschen E-Commerce-Websites. Insgesamt sind 50.000 Händler auf idealo.de angebunden, sodass Verbraucher rund 330 Millionen Angebote von mehr als 2 Millionen Produkten vergleichen können. Täglich werden 2 Milliarden neue Angebotsdaten importiert. Damit spiegeln wir den deutschen Onlinehandel wieder.

Seit 2015 bieten wir den Händlern idealo Direktkauf an. Damit sind wir nicht mehr nur ein Preis- und Produktvergleich, sondern auch eine Shoppingplattform für unsere Nutzer. Der Vertriebskanal idealo Direktkauf bietet den Nutzern die Möglichkeit ihre Käufe direkt über idealo zu tätigen. Mittlerweile sind bereits 1.800 Händler angebunden, die einen Anstieg ihrer Bestellungen von durchschnittlich 42% verzeichnen. Teilnehmende Händler erhalten neben den additiven Bestellungen ebenfalls Marktdaten von uns, um ihre Positionierung im Markt besser verstehen zu können.

2. Von welchen Daten können die Händler profitieren?

Die Händler, die an idealo Direktkauf angebunden sind, erhalten u.a. einen Preisdatenreport. Damit haben sie einen exklusiven Zugang zu den Preisdaten ihrer direkten Wettbewerber, natürlich pseudonymisiert. Sie sehen die Position ihres eigenen Angebotes und die Positionen 1 bis 10 mit Angabe von Preis, Versandkosten und Lieferzeiten in der Angebotsliste. Händler sehen also, wie groß der Abstand zum günstigsten Preis ist oder um wie viel sie ihren Preis erhöhen können, um auf Position 1 in der Angebotsliste zu bleiben. Gleichzeitig können die Händler ggf. besser an ihrer Servicestrategie (Versandkosten und Lieferzeit) arbeiten - der Preis ist nicht alles.

3. Welche Relevanz hat die Position auf der Angebotsliste?

Auf den ersten Positionen der Angebotsliste sind die Klickraten natürlich viel höher: Durchschnittlich 50 Prozent der idealo Nutzer klicken auf den Preis der ersten Position, auf Position 2 immerhin noch 18 Prozent, auf Position 3 nur noch 10 Prozent und so weiter. Mit den Informationen aus dem Preisdatenreport können die Händler also ihre Preise smart aussteuern, Angebote besser platzieren und somit ihre Performance steigern.

4. Welche Daten kann idealo Händlern noch bieten?

Da wir immer wieder feststellen, dass viele Händler nicht wissen, wie sich ihre Nutzer in den Shops verhalten und welche Kanäle wie performen, bietet idealo seinen Händlern kostenlos den Performance Pixel an (Stichwort: Attribution). Dieser ermöglicht Händlern alle relevanten Kennzahlen bis hin zum Sale zu messen. Dabei unterscheiden wir zwischen zwei Tracking-Varianten: Zum einen die Standard-Variante, bei der der gesamte Warenkorb übergeben wird. Zum anderen die sogenannte Basket-Variante, bei der die einzelnen Positionen des Warenkorbes getrackt werden, sodass Händler nachvollziehen können, welche einzelnen Produkte gekauft wurden. Das Tracking ist bedarfsorientiert, d.h. Händler können individuelle Parameter festlegen.

5. Wohin geht die Reise mit idealo?

Wir haben in 2017 bewiesen, dass man mit idealo Direktkauf erhebliche additive Umsätze erzielen kann. In 2018 werden wir weitere Mehrwerte für unsere Direktkauf-Händler bieten. Dazu gehören u.a. Repricing-Tools, spannende Data-Services und Cross-Selling-Funktionalitäten. Wir haben noch viele Ideen in petto, die wir bald für unsere Händler umsetzen werden.

Über den Experten

Erik Meierhoff beschäftigt sich über 15 Jahre mit digitalen Geschäftsprozessen im B2B2C Bereich. Schon während seines Studiums übernahm er die Anbindung an einen führenden eProcurement Marktplatz der Chemie. Nach seinem Master of Political Science durchlief er in verschiedenen Consulting/Management Positionen das komplette digitale Ökosystem - vom Technologie-Start-up über BigData im Mittelstand bis hin zum Aufbau von E-Commerce- und Fintech Plattformen in einem japanischen Digitalkonzern.

Bei idealo verantwortet er seit 2017 die strategische und operative Weiterentwicklung des B2B-Geschäfts. Der besondere Fokus liegt dabei auf dem Wandel von einem klickbasiertem Traffic- zu einem transaktionsbasierten Plattformmodell.

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