Interview | ''Das Produkt zählt'' mit rateit.cool

1. rateit.cool hat den Slogan ''Das Produkt zählt''. Was ist darunter zu verstehen?

Dazu muss ich ein bisschen ausholen. Bisher sammeln Onlineshops in Eigenregie Produktbewertungen. Das ist gar nicht so leicht, denn man braucht häufig einige Hundert Verkäufe, um ein paar Bewertungen zu bekommen. Entsprechend haben viele Onlineshops nur wenige Produkte mit Bewertungen und die haben dann häufig dazu auch noch wenige Bewertungen.

Der Kunde wiederum sucht nach dem Produkt und will dazu unabhängige Informationen von anderen Käufern lesen. Für ihn zählt das Produkt. Findet er nicht genug Erfahrungen anderer, geht er in anderen Shops auf die Suche. Je mehr Produktbewertungen ein Onlineshop zum Produkt zu bieten hat, desto größer ist die Chance, das der Kunde bleibt und kauft.

2. Kannibalisieren sich die Onlineshops bei rateit.cool nicht gegenseitig?

Nein, und dafür gibt es direkt mehrere Gründe.

Einer der wichtigsten ist, dass alle teilnehmenden Onlineshop weltweit gemeinsam Produktbewertungen sammeln, so dass es zur Stärkung kommt. Der Verkaufsstart einiger Produkte findet weltweit zu verschiedenen Zeitpunkten statt. So können Länder, in denen das Produkt später startet, schon von Bewertungen aus den früheren Verkaufsstarts profitieren.

Dann muss man auch sehen, dass die Shops sehr unterschiedliche Schwerpunkte in Sortiment und Topsellern haben. Selbst zwei Spielwaren-Händler können sich durch die Waren, die sie gut verkaufen stark unterscheiden, wenn zum Beispiel der eine ein besseres Sortiment für Jungen und der andere für Mädchen hat. Dennoch sehen beide Shops durch mehr Produktbewertungen im gesamten Angebot größer und vertrauenserweckender aus. Im Ergebnis machen beide zusammen mehr Umsatz als ihre Konkurrenz. Das zuvor genannte Beispiel zeigt auch, wer nicht teilt, hat insgesamt deutlich weniger Bewertungen. Hier frage ich die Händler immer: ''Wie fühlst du dich, wenn du in einen Onlineshop kommst und auf den ersten paar Seiten nur ein oder zwei Produkte mit Bewertungen findest?'' Die Antworten sind ganz klar, der Shop wirkt klein, um jeden Kunden kämpfend. Es entsteht Unsicherheit, ob der Shop die Leistung überhaupt erbringen kann. Wer wenig risikobereit ist, ist weg.

3. Kann man mit schlechten Produktbewertungen überleben?

Mittlerweile ganz deutlich: Ja! Insbesondere durch Fake-Bewertungen hat sich der Umgang mit schlechten Bewertungen stark gewandelt. Steht in einer Kundenmeinung so etwas wie ''Alles prima bis auf'' und der Kunde findet genau diesen Minuspunkt nicht wichtig, kauft er trotzdem.

Tatsächlich hat selbst ein Produkt mit einer schlechten Bewertung eine Art ''geprüft''-Siegel erreicht und wird mehr gekauft als Produkte ohne Produktbewertungen.

4. Wie wichtig sind Produktbewertungen und was bringen sie?

Seit Jahren zeigen Studien, dass Online-Kunden sehr stark auf unabhängige Meinungen anderer Kunden setzen. Wie sehr unterscheidet sich zum einen darin, wie komplex oder preisintensiv ein Produkt ist und zum anderen welche Zielgruppe sich dafür interessiert. So lesen jüngere Käufer deutlich mehr Produktbewertungen als ältere. Geht es um teure Produkte werden andere Käufermeinungen im hohen zweistelligen Bereich gelesen, während für einen einfachen Artikel unter fünf Euro kaum Bewertungen gelesen werden. Dort reicht in den meisten Fällen die Sterne-Gesamtbewertung aus.

Wie man sieht, hängt die Umsatzsteigerung durch Produktbewertungen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Es ist immer nur möglich eine grobe Schätzung abzugeben. Manchmal kann eine Produktbewertung allein schon für ein zweistelliges Umsatzplus sorgen, in den meisten Fällen erreicht man dies jedoch frühestens bei drei Kundenmeinungen. Eine ganz banale Erkenntnis ist in diesem Zusammenhang natürlich, je mehr Produktbewertungen vorhanden sind, desto größere Steigerungen sind möglich.

Über den Experten

Thomas Gravel ist Geschäftsführer von Cool Services und mehr als 20 Jahren in Online-Projekten verschiedener Größen vom kleinen Shop bis zum Branchenprimus tätig. Zu den Projekten gehörten Neuentwicklungen, Relaunches genauso wie Migrationen und Integration von Dritt-Systemen wie Suchtechnologie, Chatfunktionen, Tracking, PIMs etc. Im Laufe dieser langjährigen Begleitung von Onlinehändler und Herstellern entstand die Idee zu rateit.cool als gemeinsame Produktbewertungs-Sammlung statt des einsamen Leidens.

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