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DIE WELT vom 03.12.2007
Als Klaus M. nach zweiwöchiger Dienstreise vor verschlossener Tür stand, war schneller Rat gefragt. Sein Vermieter hatte das Schloss an der Wohnungstür auswechseln lassen und M. darüber nicht informiert. Wutentbrannt rief der Mann bei der telefonischen Rechtsberatung des Rechtsschutzversicherers D.A.S an. Binnen Minuten konnten die Wogen geglättet werden, und M. bekam einen handfesten juristischen Rat für das weitere Vorgehen.
Seit einem Jahr bietet die D.A.S ihre Rechtsberatung per Telefon an und verzeichnet regen Zulauf. Für Helmut Plote, verantwortlich für den Bereich Rechtsschutz Schaden/Leistung bei D.A.S. und Hamburg-Mannheimer, liegt der Erfolg des neuen Produkts nicht allein am gewinnenden Lächeln von Werbeträger Boris Becker. "Die Fragen werden schnell, umfassend und unbürokratisch am Telefon geklärt", zählt Plote die Vorteile auf. Besonders für dringende Anliegen sei die telefonische Auskunft eine feine Sache.
Der direkte Draht zum Anwalt erspart dem Kunden mitunter schlaflose Nächte und viel Zeit. Erlaubt sind Fragen aus allen juristischen Bereichen, Ausschlüsse und Wartezeiten wie bei Rechtsschutzversicherungen gibt es nicht. "Die Leute kommen mit allem, was im Leben passiert", sagt Plote. Im Unterschied zu anderen Anwaltshotlines, die es bereits seit einigen Jahren gibt, wird nicht im Minutentakt abgerechnet, sondern eine monatliche Pauschalsumme erhoben, für die der Kunde anrufen kann, so oft er ein Problem hat. Rund 60 Euro im Jahr kosten die Anwalts-Flatrates von D.A.S oder Arag, die mit dem Produkt Juratel im Sommer auf den Markt gekommen ist.
"Wir sind die Feuerwehr und leisten Erste Hilfe", fasst Michael Zahrt, Vorstandsvorsitzender der Janolaw AG, zusammen. Die Kanzlei übernimmt für die Arag den Service und ist auf telefonische Rechtsberatung spezialisiert. Rund 10 000 Anrufe nehmen die Anwälte bei Janolaw jeden Monat entgegen. Mehr als die Hälfte der Fragen werden Zahrt zufolge bereits beim ersten Anruf geklärt - im Schnitt innerhalb von sechs Minuten. Zahlreiche Konflikte lodern so erst gar nicht auf oder landen gar vor Gericht. "Aber es gibt natürlich auch Themen, die für die juristische Ambulanz nicht geeignet oder zu kompliziert sind", sagt er. Meistens seien es jedoch nicht die schwierigen Fälle, mit denen die Kunden kommen. "Viele wollen sich gar nicht streiten oder vor Gericht gehen, die brauchen nur eine rechtliche Orientierung", sagt Arag-Sprecher Klaus Heiermann. Den Kunden bringe der Service ein hohes Sicherheitsgefühl.
Verbraucherschützer halten die Telefon-Policen deshalb auch nur etwas für ängstliche Naturen. "Das ist eine Beruhigungspille für den Kopf", sagt Lutz Wilde, Rechtsexperte bei der Stiftung Warentest. "Viele Fragen sind da einfach nicht zu klären." Auch Rüdiger Strichau, Versicherungs- und Rechtsberater bei der Berliner Verbraucherzentrale sieht die Anwaltshotlines kritisch: "Man kann nur begrenzt am Telefon beraten, und eine vertragliche Bindung allein für die Rechtsberatung ist nicht sinnvoll." Vor allen Dingen sollten sich Kunden darüber im Klaren sein, dass der Telefondienst eine Rechtsschutzversicherung nicht ersetzt.
In den USA und den Niederlanden gibt es die juristische Telefonberatung schon länger. Diese Erfahrungen machte sich die Arag jetzt beim Aufbau ihrer Rechtshotline zu nutze. "In Deutschland muss man allerdings umfangreiche rechtliche Bedingungen erfüllen", sagt Heiermann. "Da gibt es vor allem das Rechtsberatungsgesetz, nach dem nur niedergelassene Anwälte juristisch beraten dürfen." Auch die Versicherungsgesellschaften müssen sich zwingend daran halten. Die Ratschläge, die am Anwaltstelefon gegeben werden, sind verbindlich und unterliegen der Anwaltshaftung, falls es später zu Problemen kommt. Eine Lightversion gibt es nicht. Daran ändert sich auch nichts, nachdem das Monopol für Anwälte vor kurzem gelockert wurde und nun auch Nicht-Juristen in beschränktem Umfang in Rechtsfragen beraten dürfen. Die Versicherer hatten sich zwar dafür eingesetzt, die Beratung direkt zu übernehmen, konnten sich aber im Gesetzgebungsverfahren nicht durchsetzen. Konkurrenz für die anwaltliche Beratung sieht Janolaw-Chef Zahrt ohnehin nicht durch die Liberalisierung: "Wir müssen einfach besser sein und näher ran an den Kunden."
Dass die Versicherer mit der Telefonberatung nicht ihren eigenen Rechtsschutzprodukten Konkurrenz machen, ist klar. Die Telefonpolice wird denn auch nur als so genanntes "ad on"-Produkt gesehen, also ein zusätzliches Produkt, das den Kunden auf den Geschmack bringen und den ersten Kontakt zum Hauptprodukt, der wesentlich teureren Rechtsschutzversicherung, vermitteln soll. Denn das Rundum-Sorglos-Paket gibt es nicht am Telefon, dafür muss der Kunde tiefer in die Tasche greifen.
Die Zielgruppe der Telefon-Police ist darum auch klar ausgemacht. "Diese Dienstleistung soll vor allem jüngere Menschen in biografischen Umbruchsituationen in Beruf und Familie ansprechen", sagt Michael Zahrt. Die bisherige Erfahrung habe gezeigt, dass jeder mit einem Paket ungestellter Fragen herumlaufe, von denen nur die wenigsten gestellt würden. "Wir sind da auf einem Weg zu einer neuen Rechtsberatungskultur."