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Westdeutsche Zeitung vom 08.02.2005
Ein Frage- und Antwortspiel im Internet kann zur Lösung des eigenen Falles führen. Doch Computer und Telefon können den Anwalt nicht ersetzen.
Frage an den Anwalt: Was berechnen Sie? Antwort: Für 500 Euro beantworte ich drei Fragen. Frage: Ist das nicht ein stolzer Preis? Antwort: Mag sein, und Ihre dritte Frage? Guter Rat ist zwar nicht immer so teuer wie es dieser Anwaltswitz suggeriert. Doch auch die 190 Euro, die ein Anwalt dem Verbraucher bei der Erstberatung maximal berechnen darf, schrecken oft ab. Da kommt manch einer auf den Gedanken der "Selbstmedikation": Je nach dem, ob man ein Problem im Mietrecht, Arbeitsrecht oder Erbrecht hat, wird in einem entsprechenden Ratgeberbuch die Lösung des eigenen Falles gesucht. Oder die Verbraucherberatung liefert erste Hilfe. Eine weitere Alternative für diejenigen, die in einem entsprechenden Verband sind: sie zapfen die Rechtsberatung des Mietervereins, des Hauseigentümerverbands oder der Gewerkschaft an.
Auskunft am Telefon oder per E-Mail
Auch gibt es Hotlines, die Rechtsprobleme via Telefon oder per E-Mail zu lösen versprechen. So arbeiten etwa für die Deutsche Anwaltshotline in Nürnberg 40 Anwälte. Die Beratungsdienste kosten 1,86 Euro pro Minute. Das Versprechen der Hotline-Betreibers: "Die meisten Fragen lassen sich in wenigen Minuten am Telefon klären, bei komplexeren Problemen können Ihnen unsere Anwälte auf jeden Fall wichtige Basisinformationen liefern und Sie beraten, ob Sie einen Termin bei einem niedergelassen Rechtsanwalt vereinbaren sollten." Die durchschnittliche Gesprächsdauer betrage 5,54 Minuten. Bei der Beratung per E-Mail wird auf die Frage des Ratsuchenden hin ein Angebot erstellt, für wie viel Euro dieser eine ergiebige schriftliche Antwort bekommen kann.
Eine andere, in dieser Form konkurrenzlose Alternative ist ein Angebot, im Internet nach der Lösung eines individuellen Falles zu suchen. Dieses kostenlose Angebot macht die seit ihrem Start vor vier Jahren von Anwälten kritisch beäugte Janolaw AG. Der Name ist dabei Programm: Law ist das englische Wort für Recht. Das "Ja" und das "No" stehen für die Mausklicks des Ratsuchenden auf dem Weg zur Lösung seines Rechtsproblems.
Beispiel: Sie wollen wissen, ob Sie bei Auszug aus Ihrer Mietwohnung Schönheitsreparaturen vornehmen müssen. Sie steuern das Rechtsgebiet Mietrecht an, werden dort zunächst gefragt, ob etwas hinsichtlich dieser Frage in Ihrem Mietvertrag steht. Klicken Sie mit nein, ist das Problem schon gelöst: Sie müssen nicht renovieren. Klicken Sie mit Ja, kommt die nächste Frage: Handelt es sich um einen Formularmietvertrag oder eine individuelle formulierte Vereinbarung. Und so geht es weiter. Fragen, auf die es bei der Einschätzung des Rechtsproblems ankommt, werden schrittweise geklärt, bis die Ausgangsfrage am Ende mit Ja oder Nein beantwortet wird.
Auskunft mit Hilfe der Computermaus
Anderes Beispiel: Ihnen gehört eine Eigentumswohnung und Sie haben einen unerträglichen Nachbarn. Können Sie ihn loswerden? Sie steuern unter www. janolaw.de das Rechtsgebiet "Wohnungseigentumsrecht" an; dort findet sich die Frage: Kann das Wohnungseigentum entzogen werden? Der Ratsuchende wird sodann gefragt, ob der Nachbar eine schwere Pflichtverletzung begangen hat, es wird näher definiert, was das heißt. Ein Klick mit Ja führt zur nächsten Frage, die sich mit der notwendigen Beschlussfassung der Eigentümergemeinschaft befasst.
Ob Mietrecht, Erbrecht, Arbeitsrecht, Eherecht oder Fragen um den Gebrauchtwagenkauf im Prinzip ist das Ganze nichts anderes als ein gigantisches digitales Rechtsratgeberbuch, das den Nutzer zur Lösung seines Falles begleitet, diese ihm aber natürlich nicht versprechen kann. Jeder Fall ist anders, am Ende können Details eine andere Wendung geben. Und hier dürfte man doch auf den Rat des Fachmanns angewiesen sein.
Auch diesen Rat bietet Janolaw noch an, ab hier kostet es aber Geld. 1,86 Euro pro Minute für das Gespräch mit dem Anwalt. Mitglieder (Monatsbeitrag 15 Euro) kommen für 0,12 Euro zum Zuge. Geld kosten auch Service-Pakete wie etwa eine Infobroschüre zu Hartz IV, die man sich für 1,99 Euro herunterladen kann. Oder für 18,99 Euro inklusive Beratungsgespräch mit einem Anwalt. Hinzu kommen Muster für verschiedenste Dokumente, zum Beispiel der Entwurf eines Ehegattentestaments (kostenlos für Mitglieder, 14,90 Euro für "Gäste" der Webseite).
Michael Zahrt, Vorstand des 14-köpfigen Sulzbacher Unternehmens, für das acht zugelassene Rechtsanwälte arbeiten, registriert bei Janolaw mittlerweile 330 000 Besucher pro Monat. Und die Zahl dürfte weiter steigen, seitdem der Düsseldorfer Rechtsschutzversicherer Arag mit der kleinen Firma kooperiert und seine eigenen Kunden diese Rechtsquellen anzapfen lässt.
Auskunft des leibhaftigen Anwalts
Und was sagen die traditionell arbeitenden, 136 000 deutschen Anwälte, die ihre Mandanten im Büro empfangen, zu dieser Beratungskonkurrenz? Swen Walentowski, Sprecher des Deutschen Anwaltvereins hat da keine Berührungsängste. "Das ist eine sinnvolle Ergänzung der anwaltlichen Tätigkeit. Beratungsangebote via Telefon oder Internet können die Schwellenangst abbauen, mit seinem Problem zum Anwalt zu gehen." Doch er warnt, sich allein auf diesen Rechtsrat zu verlassen. Es gehe hier nur um eine Einschätzung eines Rechtsproblems. "Ein persönliches Vier-Augen-Gespärch, in dessen Rahmen immer auch für den Fall erforderliche Unterlagen beurteilt werden müssen, kann das nicht ersetzen", betont Walentowski und verweist auf die Internetseite seines Verbands, mit deren Hilfe jeder Rechtsuchende einen Anwalt in seiner Nähe erreicht.